Pressemitteilung zum Bilanz-Gespräch

Trotz Corona und Fusionsrestarbeiten: VR Bank blickt positiv auf das Geschäftsjahr 2020

„Wir setzen unser Wachstum im Rahmen der regionalen Gegebenheiten fort“, sagt Vorstandsmitglied Georg Schäfer. „Im laufenden Geschäftsjahr 2021 sehen wir weiterhin das Wachstum der Einlagen und Kredite. Der Druck auf die Ertragslage wird jedoch bleiben.“

Die VR Bank Schleswig-Mittelholstein blickt positiv auf ein anspruchsvolles Geschäftsjahr 2020 zurück. Die Corona-Pandemie stellte das Haus kurz nach der Verschmelzung und den damit verbundenen Anpassungen vor zusätzliche Aufgaben. „Diese habe die Bank aber gut gemeistert“, so Georg Schäfer. „Man knüpfe an die gute Geschäftsentwicklung der Vorjahre nahtlos an.“

Die Bilanzsumme stieg um 4,2% auf 1,623 Mrd. Euro. Das Kundenwertvolumen, also das Volumen aller von den Kunden mit der Bank getätigten Geschäfte inklusive der Verbundpartner, wuchs um 5,3% auf 3,17 Mrd. Euro. Im Kreditgeschäft verzeichnete die Bank eine Steigerung um 6,4% auf 1,018 Mrd. € und die Kundeneinlagen erhöhten sich um 6,3% auf 1,161 Mrd. Euro. Das wirtschaftliche Eigenkapital wuchs um 5,3% Prozent auf 176 Mio. Euro. Schäfer erläutert: „Unsere Kernkapitalquote beträgt 15,35% und die Gesamtkapitalquote von rund 18 Prozent liegt sogar deutlich über der gesetzlichen Mindestquote. Diese Eigenkapitalausstattung bietet uns umfangreiche Wachstumsspielräume, um Kreditwünsche von Privat- und Firmenkunden zu erfüllen, auch wenn nach der Pandemie die Wirtschaft mit dem berühmten Ruck wieder anspringt“, so Schäfer. Den Jahresüberschuss auf Vorjahresniveau von 2,6 Mio. Euro nutzt die Bank zur Ausschüttung einer Dividende von 2% sowie zur weiteren Stärkung des Eigenkapitals.

Dass die Genossenschaftsbank mit 26.828 Mitgliedern auf die Herausforderungen von morgen gut eingestellt sei, unterstrich Vorstandskollege Karsten Petersen während des Bilanz-Pressegespräches. „Uns kam zugute, dass wir unsere Hausaufgaben im Bereich Digitalisierung bereits vor Corona umfänglich erledigt haben“. Auch wegen der Pandemie hätten die Kunden im vergangenen Jahr verstärkt den technischen Zugang zu ihrer Bank gesucht. Neben PC, Tablet und Smartphone erfreue sich besonders der Komplettservice der bankeigenen DirektFiliale großer Beliebtheit. „Der umfassende Kontoservice, die telefonische Aktienorder und die neue Videoberatung holen die eigene Bank quasi direkt ins Wohnzimmer. Und das zu deutlich ausgeweiteten Öffnungszeiten“, wie Petersen betont. Auch die in 2020 gestartete Zusammenarbeit mit den externen Immobilienfinanzierungsportalen habe sich sehr erfreulich entwickelt. „Wir stellen fest, dass ein Angebot heutzutage grundsätzlich online verfügbar sein muss, der Kunde aber für die Finanzierung die Kompetenz und Beratung seiner Bank vor Ort schätzt“, so Petersen.

Bemerkenswert sei, dass die Nutzung von Geldautomaten erstmalig rückläufig war. Petersen sah dazu zwei Gründe: „Zum einen ist das bargeldlose Bezahlen während der Corona-Pandemie stark in Mode gekommen. Selbst beim Brötchenkauf wünschen sich die Bäcker mittlerweile das kontaktlose Bezahlen“, so Petersen. Zum anderen stehe rund ein Drittel der Geldautomaten in Urlaubsregionen an Schlei und Kanal. Da Urlauber aber 2020 teilweise fernbleiben mussten, seien diese weniger genutzt worden.

Viel Raum eingenommen habe im Corona-Jahr 2020 auch die Unterstützung der Unternehmen und Betriebe mit kurzfristig bereitgestellten Überbrückungshilfen sowie der Bearbeitung der staatlichen Finanzhilfen. „In vielen intensiven Gesprächen habe sich aber einmal mehr bewiesen, dass das persönliche Verhältnis zum eigenen Berater vor Ort allen Direktbankmodellen überlegen ist“, unterstreicht Karsten Petersen.

Dass Corona das interne Zusammenwachsen nach der Fusion behindert habe, erläuterte Vorstandsmitglied Georg Schäfer: „Wir haben die Mitarbeiter zu ihrem Schutz weitgehend auseinandergezogen und Einzelbüros zur Verfügung gestellt. Von der Reaktivierung geschlossener Filialen, über die Nutzung von Schulungs- und Veranstaltungsräumen, bis hin zu 96 Homeoffice Arbeitsplätzen (Mobiles Arbeiten) haben wir die Abstände untereinander vergrößert.“ Für alle in der Bank tätigen Mitarbeiter wurden Schutzwände, Masken und rund 1.200 Selbsttest ausgegeben. „Von den zwei positiven Coronafällen in der Belegschaft ging aufgrund dieser Hygienemaßnahmen zu keiner Zeit eine Gefahr aus“, wie Schäfer betont.

Aber nicht nur den Mitarbeitern und Kunden habe die Bank beigestanden, unterstreicht Petersen. Auch die vielfältigen Aktivitäten der Bürger in der Region von Gelting bis Aukrug wurden trotz und wegen der Corona-Pandemie mit insgesamt 211.400 Euro aus Spendenvergaben unterstützt. Dabei machte die Sportförderung mit 50% den Löwenanteil aus, gefolgt von Umwelt, Sozialem und Kultur.

Bei den Filialstandorten kündigte Karsten Petersen positive Veränderungen an. So werde bis Ende des Jahres die Filiale in Fockbek modernisiert, in dem derzeit neu errichteten EDEKA Markt in Schleswig Busdorf entsteht eine SB-Filiale und in Felde strebe die Bank einen Umzug in den frei gewordenen EDEKA-Markt an. Somit bliebe die Gesamtzahl von 13 personenbesetzten Filialen erhalten, die Anzahl der SB Filialen summiert sich auf 22.

Dass der Bereich Umwelt und Nachhaltigkeit innerhalb der Bank stark an Bedeutung gewinnt, erklärte Georg Schäfer. Vor dem Verwaltungszentrum in Osterrönfeld wurden im vergangenen Jahr zwei Ladesäulen für PKW installiert, und bei der Dienstflotte halten Elektrofahrzeuge Einzug. Für die Mitarbeiter wurde eine Kooperation mit dem Fahrradleasing-Portal „JOBRAD“ eingegangen und für die persönliche Fitness bezuschusst das Haus seit über einem Jahr die Online-Angebote des Portals „machtfit“, bei dem sich Mitarbeiter unter anderem für Sport-, Ernährungs- und Kochkurse anmelden können.

Geplant schlanker wird auch der Aufsichtsrat der VR Bank Schleswig-Mittelholstein. Die Online-Vertreterversammlung des Vortages wählte Elke Prätorius-Schmidt, Dieter Staschewski und Jorn Kick für weitere drei Jahre in das Gremium. Turnusgemäß beziehungsweise auf eigenen Wunsch wurden Dr. Hans Paul Sierts, Kai Brüning und Holger Jürgensen aus dem Aufsichtsrat verabschiedet, der damit 14 Mitglieder zählt.